Kroatien Juli 2006 - Teil 2

Copyright by Jan-Geert Lukner

Dienstag, 18. Juli 2006: Kostrena (bei Rijeka) - Koperrampe - Kostrena

Nun wollten wir es aber nochmal wissen mit dem Motiv bei Roć. Wir ließen uns mit dem Frühstück Zeit und fuhren dann gemächlich durch den Tunnel nach Roć. In der Tat war der Ausblick auf kleine Felder und die felsgekrönten Berge dahinter sehr ansprechend. Nach einiger Faulenzerei im Gras hörte man den Signaldraht rasseln und die Scheibe des Formvorsignals klappte auf "Fahrt erwarten". Ein grasegrüner 711 der slowenischen Eisenbahn passierte.

Festungsstädtchen Buzet. Zum Bahnhof gehts erst runter ins Tal, dann ca 45 Min aufwärts...

Über Buzet fuhren wir nun weiter an die Koperrampe. Hier hatte ich von der Zugmitfahrt eigentlich eher weniger Motive in Erinnerung (außer dem großen Damm natürlich). Doch Nils Bilder zeigten ja, dass schon bischen was möglich sei. Als erstes fuhren wir die Nebenstraße bis Dol und ihrem Ende am Feuerwehrhaus (die Feuerwehr heißt hier nicht Vatrogasci - wär' ja noch schöner, wenn man in Kroatien und Slowenien die gleichen Begriffe verwenden würde - ach ja, hatte ich erwähnt, dass wir hinter Buzet nach Slowenien eingereist sind?).

Gemäß Nil's Wegbeschreibung gelangten wir dann über eine gut befahrbare Schotterpiste hoch zum Geisterdorf Zanigrad, das noch über Ortsschild, Straßenbeleuchtung und die Ruinen von Kirche und Häusern verfügte. Ein solches Geisterhaus diente dann auch als Motiv. Innerhalb einer Dreiviertelstunde bekamen wir die Franzosenloks in rot, gelb und weiß vor die Linse und verabschiedeten uns wieder. Schade war nur, dass selbst der IC eine Franzosenlok vorhatte...

Der IC hält nicht im Geisterdorf.

Die Hochlicht-Glocke läutete schon wieder sehr schrill und wir beschlossen, mit unserem klimatisierten Clio mal etwas Streckenkunde zu fahren. Steil aufwärts ging es im ersten Gang auf das hoch am Hang klebende Dörfchen Podpeć zu. Wenn man hier die ebenfalls am Hang klebende Bahn mit den klebenden Häusern zusammen umsetzen könnte... Uns interessierten allerdings auch Motive, die ich seinerzeit auf der Istrienbahn notiert hatte, die sich nur ein Stück höher und ein Tal weiter durch die Berge kämpft.

Von Podpeć kann man auf einer netten Asphaltstraße nach Ratikoveć gelangen und kommt dabei durch einsamste, meist baumlose Steppenlandschaft. Dazu diese Felskronen... Man konnte förmlich Winnetou mit Old Shatterhand durch die Gegend reiten sehen. Die Filme sind schließlich auch hier irgendwo gedreht worden, man müsste sie sich eigentlich mal wieder anschauen. Vielleicht erkennt man ja irgendwo im Hintergrund eine grüne GM mit dem Istrien-Güterzug durch die Prärie gleiten?

Also, irgendwann war dann der slowenische Grenzbahnhof Ratikoveć erreicht. Die Signale waren durchkreuzt, der Fdl offenbar abgezogen. Die paar Züge am Tag (siehe unter Montag) kommen hier wohl auch ohne Fdl klar. Ein Container als Grenzwächter-Herberge erschien uns ebenfalls verwaist. Es war keine Menschenseele zu sehen, nun ja, Mittagszeit. Nördlich des Bf fanden wir meine Notiz von damals in Form einer netten Fotokurve bestätigt. Bis zu den Zügen war aber noch viel Zeit, daher wieder nach Podpeć zurück gefahren und oberhalb mal auf das gewartet, was da kommen möge.

Wir brauchten Züge von oben, doch es kamen nur Züge von unten (und auch die sehr spärlich). Erst der dritte Zug von unten hatte dann wenigstens eine Nachschub-Lok (Dispo-189, die Dinger werden zum Schrecken des Balkan...), so dass ein Nachschuss ging. Ach, das wollte ich ja gar nicht verraten, die Lok hatte nämlich hinten Spitzenlicht an.

Nun wurde es wieder Zeit für die Winnetou-Prärie-Eisenbahn oben bei Ratikoveć. Die Hinfahrt des Regionalzuges nach Buzet hatten wir uns in Befürchtung von dessen Aussehen schon gespart, die Rückfahrt bestätigte unsere Befürchtungen: Es war derselbe 715 wie gestern - gestaltet von den Halbwüchsigen der Gegend. Wobei hier eindrucksvoll Getto-Kultur und wunderschöne Natur aufeinander prallen... Richtig nett war trotz falschrummer Lok dann der Güterzug in der Kurve.

Die Westernbahn.

Für die Rückfahrt suchten wir uns eine Stelle, wo die (richtigrumme) Front der GM-Lok Frontlicht gehabt hätte, doch war diese Stelle sehr motivlos. Als der Zug dann nicht kommen wollte und wir gern noch den Abendblick aus Nil's Bericht an der Koperrampe machen wollten, warteten wir nicht länger. Möglicherweise war die Strecke gesperrt worden, ein Stück weiter tobte nämlich mittlerweile ein ordentlicher Waldbrand.

Unter der Waldbrand-Wolke hindurch fuhren wir nun wieder zur Koperbahn. Doch schnell wurden wir gewahr, dass ausgerechnet bei unserem geplanten Motiv keine Sonne hinkam. Die Wolke des Brandes zog dort direkt vor der Sonne her. So also doch mal Podpeć probiert, erst aus dem Weinberg mit Wehrturm, dann direkt innercity den Desiro. Dessen einziges Graffiti prangte natürlich genau in der Ecke, die wir ganz vorn im Bild hatten. Grrrr...

Der Durst sagte uns, dass wir mal wieder langsam nach Hrvatska rübermachen sollten, denn wir besaßen nur Kuna und keine Tolar. Da oben in Ratikoveć eine Straße nach Buzet ausgeschildert war, die uns einen Riesen-Umweg über den Grenzübergang an der Hauptstraße erspart hätte, beschlossen wir, dort entlang auszureisen, obwohl dort auf der Karte zwar eine durchgehende Straße, aber keine Grenzstation eingezeichnet war.

Hinter Ratikoveć fanden wir dann so richtig die "rollende Prärie", wie Karl May sie beschrieben hat (als Ossi durfte er ja nicht nach Amerika, vielleicht aber wenigstens nach Jugoslavien... kleiner Scherz...), also eine steppenartige Hügellandschaft mit einzelnen Bäumen drauf. Und mitten in der Einöde, auf weitem Land, kam dann die Grenze. Schlagartig war es aus mit der Freiheit. Der Grenzübergang war zwar noch bis 22 Uhr geöffnet, aber nur für Einheimische (wir hatten auf den Straßen rund um Ratikovec noch kein anderes Auto gesehen, aber es muss wohl welche geben...). Und unser Šibeniker Kennzeichen wies uns schonmal nicht als Grenz-Anrainer aus. Die deutschen Pässe erst recht nicht.

Eine Grenze und die Welt ist zuende. Woran erinnert mich das bloß?

Die Drei von der Grenze (wir sahen zwei Slowen(inn)en und einen Kroaten) waren aber sehr freundlich und erklärten uns in englisch, dass wir nicht ganz über Podpeć zurück müssten. Ein Waldweg sei gerade asphaltiert worden, und da entlang käme man über Movraž zum internationalen Grenzübergang an der Hauptstraße. Die Frau hätte uns glaub'ich auch so durchgelassen, so einen verdursteten Eindruck müssen wir gemacht haben. Ein fragender Blick von ihr zum Kollegen wurde aber mit dezentem Kopfschütteln beantwortet.

Die Waldstraße runter nach Movraž war nett, das ganze Rotwild, das dort rumlungerte, sprang nicht vor den Kühler und von dort war ne andere Straße in spitzem Winkel direkt zum Grenzübergang in der Karte verzeichnet. Diese Straße endete dann allerdings bereits ein Stück vorher in einem Ort namens Dvori, wo wir wahrscheinlich die ersten Fremden seit der Grenzziehung gewesen sind. Tja, und nu?

Ein Bauer meinte: Movraž, Gračišće, Buzet. Na super! Also gaaanz weit von der Grenze weg, dort auf die Hauptstraße und gaaanz weit an die Grenze ran. Zwischen uns und der Hauptstraße lag halt so'n kleiner Bergkamm... In Buzet fanden wir gerade noch vor 21 Uhr einen Supermarkt, in dem wir die kältesten Getränke aussuchten, die da waren. Gegen 22 Uhr waren wir endlich auf unserem Hotelbalkon in Kostrena, wo nach paar Happen und Dusche Schluss war.

Mittwoch, 19. Juli 2006: Kostrena (bei Rijeka) - Meja - Kostrena

Wer sich auskennt, kann an der Tagesüberschrift sehen, dass wir heute nur rund um den Kirchtrm fotografiert haben. Allerdings gab es morgens dann doch eine kleine Programmänderung gegenüber sonst, nämlich einen Vor-Frühstücks-Fototermin mit dem Stadtviadukt in Rijeka. Anscheinend herrscht in Rijeka um 7.00 noch kein Berufsverkehr, denn wir waren ruckzuck in der Stadt und fanden auch sogleich einen Parkplatz auf einer schraffierten Fläche mitten auf einer Kreuzung (da standen schon paar andere).

Eine nette Pu-Garnitur kam durch, 1061 und zwei Wagen (im Gegensatz zu den Triebwagen erlebten wir die Reisezug-Wagen in Slowenien und Kroatien angenehm Graffiti-frei!). Auf dem Rückweg zum Hotelveranda-Frühstück erblickten wir in einer Werft (deren Gelände an das unseres Hotels anschloss) ein Schiff mit Vogelfluglinien-Beschriftung. Erst bei genauerem Hinsehen konnten wir ausmachen, dass es sich um die ihrer Bugklappe beraubte Carl Carstens handelte. Mensch Mensch, was sieht dieses einst schönste Schiff der Vogelfluglinie heruntergekommen aus...

Nach dem Frühstück steuerten wir mal (weil keine Reiseüge auf der Hauptstrecke anstanden) einen Rastplatz oberhalb der alten Stadt Bakar an, die am Ende eines kleinen Fjordes liegt. Das Gleis zum Erzhafen führt von der Hochfläche zweimal hinter der Stadt und dann noch einmal vor der Stadkulisse entlang, um an Höhe zu verlieren.

Einziges Problem: Es tat sich nichts - außer dass der Rastplatz mitten in der prallen Sonne lag und wir uns einen Sonnenbrand holten. Vom letzten Jahr wussten wir allerdings, dass vormittags irgendwann zwar auf der Hauptstrecke nix los ist, aber die Bakarbahn sowohl zum Öl-, wie auch zum Erzhafen bedient wurde. Als wir keine Lust mehr hatten, fuhren wir hoch zum Abzweigbahnhof Škrljevo - und drehten gleich wieder um. Der Tf eines abfahrbereit stehenden Erz-Leerzuges bekam gerade letzte Papiere in die Lok gereicht. Wir erwischten den Zug dann noch auf allen Ebenen der Bakar-Rampe.

Die Bahn führt erst oben am Hang entlang, dann um den Ort herum.

Letztes Jahr hatten wir entdeckt, dass an der Hauptstrecke zwischen dem einsam am Steilhang gelegenen Bf Meja und der Straßenbrücke unterhalb Plase ein Asphaltweg zu einem Bahnübergang hochführt. Wir hatten lange gebraucht, bis wir im Dorf Hreljin (weit unterhalb der Bahn) die richtige Zufahrt zu diesem Asphaltweg gefunden hatten. "Bei der Post links ab" hatte ich damals notiert - und es stimmte! Es ist wirklich angenehm, wie viele Nebenwege in Kroatien asphaltiert sind (und wenn Schotterpiste, dann bestens instandgehalten).

Weite Ausblicke auf der Rijekabahn.

Da oben, am BÜ "Tuhobić", fanden wir ein nettes Schattenplätzchen zum warten. Von einer Anhöhe hatte man einen schönen Blick auf den Bahnhof Meja, der ein Stück weiter am Hang klebte. Die Hochlicht-Klingel war schon ne Weile zu hören, wir ignorierten sie noch für den Dispolok-189-IC, dann war Mittagspause angesagt. Es ging wieder zu dem netten Lokal am Lokve jezero, wo wir nach einem guten Essen am Ufer des Sees ne Runde geschlafen haben.

"Geht hier was? Ups! DER ZUUUUG KOMMT!"

Erst für die nachmittäglichen Personenzüge ging es wieder an die Rampe zwischen Plase und Meja, wo uns dank der Verspätung des aufwärts fahrenden Zuges zwei abwärts fahrende Gz durch die Lappen gingen. Der abwärts fahrende Pu war wieder die saubere Polen-S-Bahn, die wir diesmal von etwas näher ablichten konnten.

Da uns der Schnellzug von Osijek sehr gefiel, fuhren wir ihm mal ein Stück entgegen. Bei Delnice gab es einen schönen Ausblick von einer Straßenbrücke. Der Zug hatte wieder die Dispolok vor. Nun gemütlich über die Autobahn zurück nach Rijeka gefahren, wobei wir den Schnellzug bereits kurz hinter Delnice eingeholt hatten. Im allerletzten Licht suchten wir dann den Damm von Sušak Pećine auf. Allerdings war die Sonne schon so gut wie untergegangen, als der Zug endlich angebummelt kam.

Im allerletzten Lichtfetzen erreicht der Schnellzug das Stadtgebiet von Rijeka.

Donnerstag, 20. Juli 2006: Kostrena (bei Rijeka) - Tromilja (bei Šibenik)

Es passte gut: Wir wollten nun langsam mal weiterziehen, denn die großartige Likabahn sollte nun mal näher beäugt werden. Und das Hotel hatte angekündigt, dass ab Donnerstag wegen Reisegruppen kein Platz mehr sei. Heute war mehr Dunst in der Luft als an den Tagen zuvor und die Hitze war etwas drückender. Allerdings blieb der Tag wie die Tage seit Montag völlig wolkenlos. Vor der Hochlichtphase wollten wir mal paar Wechselstromzüge vor Ogulin machen, denn die Baureihe 1141 (vgl schwedische Rc) ist mit ihren drei Lackierungsvarianten auch immer nett.

Bis Vrbovsko ging es über die Autobahn, dann auf Landstraße durch das einsame Waldtal, durch das auch die Bahn führt. Wir beschlossen, uns mal den Bf Gomirje anzuschauen, den ich mir 2003 notiert hatte und der ein Stück abseits der Hauptstraße tief unten im Tal liegt. Wir fanden bei einem unbewohnten Haus einen schönen Standpunkt mit Blick auf die Westeinfahrt. Der erwartete Pu kam dann allerdings als versiffte Zagreber S-Bahn. Diese eine Leistung wird von den Dingern auf dieser Linie bis Moravice gefahren. Allerdings hatten wir Glück, denn es folgte ein Güterzug mit oranger Rc, äääh, 1141.

Schiebewandwagen ohne Graffiti!

Da der wegen Kreuzung anhielt, konnten wir einen Bahnhof voraus fahren und ihn in Ogulinski Hreljin nochmal erwischen. Dort durften wir auch mal unsere Fotogenehmigung auspacken. Der Weichenwärter hatte uns angesprochen. Als er den Wisch dann seinem Cheffe unter die Nase hielt, machte der aber nur grinsend eine ironische Respektbezeugung zu der Genehmigung hin und bestätigte uns per Geste, dass gleich der Güterzug käme.

Bevor die Hochlicht-Klingel läutete, deckten wir uns schon im Supermarkt für die doch etwas längere Fahrt ein (unter anderem mit den kältesten Getränken des Supermarktes) und saßen bald auf der nagelneuen Autobahn nach Split. Auch hier wieder eindrucksvolle Kunstbauten, wobei die langen Passtunnel durch Mala Kapela und Velebit hervorzuheben sind. Bei einer Rast unter den Felszinnen des Velebit bekamen wir eigentlich zum ersten Mal auf der Tour die Hitze so richtig derbe zu spüren. Danach wurde die Landschaft öde. Endlos ziehen sich hinter Zadar die welligen Ebenen dahin, die mit ihrer Steinigkeit wohl kaum unfruchtbarer sein könnten. Bewachsen sind sie nur mit nem fiesen, undurchdringlichen Buschwerk. Die Schluchten, die diese Ebene durchziehen, sieht man eigentlich erst, wenn man davor steht.

Da wir keine Lust auf Stadt-Übernachtung hatten, fuhren wir mal in Skradin von der Autobahn runter. Die malerische Stadt Skradin liegt in einem dieser "Canyons", die der Fluss Krka hier gegraben hat. Allerdings war der Ort derartig überlaufen, dass wir gleich weitergefahren sind. Auch direkt am Nationalpark-Eingang oberhalb der Krka-Wasserfälle war nichts zu finden. Doch mitten in der Ödnis, in Tromilja, wo die Straße nach Skradin von der Landstraße Šibenik - Drniš abzweigt, fanden wir eine nette Pension, wo wir für 15 Euro die Nacht (pro Person) unterkamen. Die gesamte untere Etage mit mehreren Pensionszimmern und zwei Bädern sollten wir für uns haben.

Mittlerweile war es 15 Uhr und man konnte mal langsam mit der Šibeniker Piste beginnen. Ein Güterzug könnte im Laufe des Nachmittags kommen (war vielleicht schon durch) und es stand der lokbespannte Pu an (alle anderen Pu auf der Zweigstrecke Perković - Šibenik fahren als 7122 / schwed. Y1-Triebwagen). Die Hinfahrt des Pu aus dem Licht raus war die lange Nase voraus, so dass wir für die Fahrt ins Licht mit der richtigen Seite der GM rechnen durften. Das ging dann auch gut unweit Hp Ripište, und sogar ein vorher durchkommender 7122 war sauber gewesen. Der Güterzug wurde uns von unserem "Disponenten" in der Heimat allerdings als stark verspätet avisiert. Er hatte noch nichtmal Knin erreicht.

Der einzige lokbespannte Pu auf der Nebenbahn Perkovic - Šibenik.

Nun an der nahen Hauptstrecke zwischen Perković und Primorski Dolac nach einem Motiv für einen zu erwartenden Gz aus Richtung Split Ausschau gehalten und am Scheitelpunkt fündig geworden. Doch was war das? Plötzlich überraschte uns von hinten, aus Richtung Perković, ein Güterzug (fortan hieß die Stelle nur noch das "Ü-Motiv"). Da es sich um eine recht fotogene Doppeltraktion handelte, sind wir mal hinterher gefahren, denn weiter östlich, bei Prgomet, führt die Strecke ein Stück gen Süden - dort wollten wir ihn dann mal mit Frontlicht erwischen. Das gelang uns auch. Führende Zuglok war sogar eine frisch lackierte 2063, während auf der Likabahn sonst eigentlich nur die GM-Baureihe 2062 (ehemals auch 2061 - sie mögen ruhen in Frieden) eingesetzt wird. In Labin Dalmatinski hatte der Zug Kreuzung mit dem von uns erwarteten Güterzug.

Nur kurz drehte sich die Front des nachmittäglichen Ostfahrers ins Licht.

Diesen hinter Labin gemacht und hinterher gefahren. Bei Prgomet stand der Zug dann aus unersichtlichem Grunde, so dass wir ihn nochmal an der Einfahrt von Priomorski Dolac erwischen konnten. Als der Tf uns sah, winkte er uns lachend zu und hielt seine Fotokamera hoch. Sollte er dort oben bei Prgomet für eine eigene Aufnahme gehalten haben? Überhaupt muss ich sagen, dass die kroatischen Lokführer allesamt freundlich bis fröhlich zurückgegrüßt haben, wenn sie uns gesehen haben. Das war ein sehr sympatisches Arbeiten!

Es gab dann noch den Pu nach Split bei Prgomet, eine Erkundung in die Schlucht südöstlich Labin (2003 hatte ich vermerkt: "Interessante Schluchten mit Formvorsignal Labin, aber Zugänglichkeit???". Dass man alles wunderbar von einem Rastplatz an der Straße einsehen kann, konnte ich aus dem Zug damals nicht erkennen...). Auf der Šibeniker Piste gab es nun noch einen Y1 in einer netten S-Kurve, dann ging es über Tankstelle und Supermarkt in Šibenik zurück nach Tromilja. Unterwegs kam uns um kurz nach 20 Uhr ein rosa-weißer Schnellbus der Hamburger Hochbahn aus den achtziger Jahren entgegen...

Im nächsten Teil erkunden wir näher die südliche Likabahn, lernen alte Städte kennen und finden den Fotostandpunkt, der drei Wünsche auf einmal erfüllt...

Fortsetzung

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