Kroatien April 2003

Copyright by Jan-Geert Lukner

Sehr geehrter Herr Lukner, die Gegend, die Sie sich ausgesucht haben, ist bedenklich! Minenfelder und verdächtige Flächen sind zwar im Allgemeinen markiert - jedoch nicht immer. Die Botschaft rät, Wege nicht zu verlassen, es sei denn, es ist erkennbar, dass dort vorher andere Menschen gegangen sind. Wenn Sie uns fragen, müssen wir darauf hinweisen, dass in den Räumen Šibenik, Ogulin und Karlovac ein relativ hohes Minenrisiko besteht. Die Gegend südlich von Unešić soll minenfrei sein. Vorsicht aber im Gebiet südöstlich von Šibenik!(...)

Das klang alles andere als beruhigend. Es handelt sich um die Antwort der deutschen Botschaft in Zagreb auf meine Anfrage bezüglich der Minengefahr in bestimmten Gegenden, wo wir auch mal in der Wildnis Streckenaufnahmen machen wollten und von denen wir wussten, dass hier im Balkankrieg die Frontlinie zwischen Serben und Kroaten nicht fern gewesen war. Da wir beide vorhatten, vollständig wieder nach hause zu kommen, hatte ich das Internet nach konkreteren Informationen über verminte Gebiete durchsucht. Doch außer sehr beruhigenden Beschreibungen verschiedener Minentypen (da gibt es welche, die auf Bewegung reagieren, vor einem 1/2m aus dem Boden hoch "springen" und dann um sich schießen...), fand ich nur eine völlig unscharfe Kartenskizze auf der Seite des kroatischen Minensuchdienstes:

Vermutlich stellen die roten Kleckse die Gefahrenpunkte dar...

Im Nachhinein betrachtet haben wir uns vielleicht etwas zu verrückt gemacht, doch erkundigt man sich schließlich lieber einmal mehr, als dass man sich einer Gefahr von doch sehr schwerwiegenden Verletzungen aussetzt. Die Vorfreude auf ein für uns völlig unbekanntes Land, in dem es noch einige richtig interessante Züge geben sollte, war dann aber doch größer, als die Angst vor Minen; und mit dem festen Vorsatz, nur dort zu gehen, wo man Spuren erkennen kann, gingen Lars Steigemann (mit dem ich schon viele eindrucksvolle Reisen mit "Öffentlichen" durch Teile Europas erlebt habe) und ich "ans Werk":

Samstag, 05. April 2003: Hamburg - Nachtzug ab Berlin

IC 2573 Hamburg Hbf 17.00 > Berlin Ostbf 19.41

Der Zug war angenehm leer. Mit Hilfe meines Langenscheidts versuchte ich, einige zuvor von der Internetseite der HŽ (Hrvatske Željeznice - Kroatische Eisenbahn) heruntergeladene Meldungen über aktuelle Schienenersatzverkehre wegen Bauarbeiten zu übersetzen. Immerhin bekam ich so viel mit, dass wir nicht ganz ungeschoren bleiben würden... In Mecklenburg fielen einige heftige Sandstürme auf, die der starke Wind mit dem trockenen Boden einiger Äcker veranstaltete.

Berlin empfing mich mit eisigem Ostwind, auf den ich angesichts einer Reise ins südliche Europa nicht wirklich eingerichtet war. An der Friedrichstraße traf ich mich mit Lars. Wir wollten in der "Nolle" noch einen Happen einwerfen, doch verkündete ein Schild "Geschlossene Gesellschaft". Da die umliegenden Kneipen sehr voll waren, begnügten wir uns mit dem Thailänder im Bahnhof. Darüber, wie lange meine Ente schon auf den Schubs ins Ölbad gewartet haben mochte, wollte ich mir lieber nicht den Kopf zerbrechen...

Zurück im abendlichen Ostbahnhof konnten wir die Einfahrt eines 624 aus Szczecin beobachten, während ein besoffener Fußballfan lauthals in der Halle Lieder gegen die Bayern und gegen die Berliner grölte, was irgendwelche Halbstarken nun ihrerseits zu Gemotze veranlasste.

NZ 1901 Berlin Ostbf 21.28 > München 06.43

Unsere Nachtzug-Betreuerin war sehr rührig. Sie klopfte wohl noch dreimal an unsere Abteiltür, um dies und das zu regeln. In Wannsee beobachteten wir erste Schneeflocken auf die Erde rieseln. Zwischen Berlin und Angersbach bei Ha-Neu ließen wir uns den mitgebrachten Wein schmecken, bevor wir dann die nötige Bettschwere hatten. Die Abteile mit Du/WC gefielen uns gut, die häufig ruppige Bremsweise weniger. Und auf der oberen Liege musste man vor der Klimaanlage Schutz unterm Kopfkissen suchen...

Sonntag, 06. April 2003: Nachtzug an München - Rijeka

Wir ließen uns schon um 5.45 Uhr wecken, damit wir das Frühstücksbuffet genießen konnten. Die gute skandinavische Sitte, dass man seinen Frühstückskupon auch im Speisewagen des nächsten Zuges oder im Bahnhofslokal des Zielbahnhofes einlösen kann, gibt es in Deutschland leider noch nicht, obwohl die Nachtzüge hier tendenziell ja eher recht früh ankommen. Kaffee und Brötchen taten gut, denn viel Schlaf hatten wir nicht.

EC 111 / IC 211 München 07.26 > Ljubljana 13.53

So hatten wir uns das Wetter im "Süden" nicht vorgestellt, wobei Mallnitz natürlich etwas höher als unser Zielgebiet lag.

Die Kurswagenverbindung bestand aus 2x B (ÖBB) und 1x A (SŽ). Schade nur, dass die zwei B-Wagen (A=1.Kl, B=2.Kl) wegen defekter Stromversorgung verschlossen blieben und sich alle Kurswagen-Reisenden im A-Wagen tummelten. Wir stiegen daher ganz vorn in den langen Stammzug (ÖBB-Wagen) und genossen einen zunächst "eigenen" 2.Kl-Großraum. Hinter München schneite es sehr heftig und die Landschaft wurde zunehmend weiß. Hätte ich doch dickere Sachen mitnehmen sollen? In Salzburg setzten wir uns wegen vermeintlichem Richtungswechsel um, doch fuhren wir geradeaus weiter...

Als ich gerade Lars paar Fotos zeigte, kam ein Mann (Typ "Alm-Öhi") durch, der dann auch unbedingt die Bilder sehen wollte. Hören konnte er zwar nichts, dafür bekamen wir fortan fachkundige Erläuterungen zur Strecke...

Seine Ankündigung, dass hinterm Tauerntunnel sicher völlig anderes Wetter herrschen würde, wollten wir zwar gern glauben, erwies sich dann aber als nicht ganz richtig. Über den Bahnhof Mallnitz-Obervellach zogen dicke Schneeschwaden hinweg. Ganz falsch war die Aussage allerdings auch nicht, denn zwei lange Tunnel später in Richtung Drautal hin war die Schneedecke dann doch plötzlich wie weggeblasen und die Sonne kam heraus. Wunder des Wetters...

Ein einsamer Wagen: Der durchgehende Zugteil München - Beograd in Villach.

In Villach mussten wir aus dem Stammzug raus, der nach Klagenfurt weiterfuhr. Nach dessen Abfahrt stand nur noch ein einsamer slowenischer A-Wagen am Bahnsteig. Die ÖBB-Diesellok, die uns nach Jesenice ziehen sollte, brachte allerdings einen B-Wagen (ÖBB) mit, in dem wir erstmal gut Platz bekamen. Auf der Fahrt hoch in die Karawanken standen zur Belustigung von Fahrgästen und Personal zahllose Fuzzys an der Strecke. Wie uns der Schaffner erklärte, sei die Diesellok außerplanmäßig - weshalb wusste er auch nicht.

Der Karawankentunnel war die nächste Wettergrenze. In Jesenice tobte nämlich wieder fetter Schneefall, der uns fast bis Ljubljana begleitete. Uns schwante böses... In Jesenice wurde unser Mega-Intercity auf Eurocity-Standard gebracht. Zusammen mit den SŽ-Loks der Baureihen 362 (Ansaldo-Doppel) und 342 (Ansaldo-Einteiler) wurde unseren zwei Wägelchen nämlich ein serbischer Speisewagen zugestellt! Mit zwei Loks und drei Wagen aus drei Nationen ging es nun unspektakulär abwärts, wobei die Besiedlung kontinuierlich zunahm. Einer der hier im Nahverkehr eingesetzten elektrischen Desiros kam uns entgegen.

Noch haben Desiros nicht alles in der Hand: Selbst am Sonntag macht sich eine "Polen-S-Bahn" von Ljubljana auf den Weg nach Jesenice.

In Ljubljana gab es natürlich einiges zu beobachten. Wenigstens schien hier die Sonne; allerdings "untermalt" von einem heftig eisig-beißenden Ostwind. Eine 362 stand schon mit unserem Schnellzug nach Rijeka bereit. Der Zug bestand immerhin aus zwei Wagen! Internationaler Verkehr... Eine "Polen-S-Bahn" (BR 311/315) verließ die Landeshauptstadt in Richtung Karawanken und zur Fahrt nach Koper stand ein aus zwei Desiros gebildeter Lokalzug bereit. Der vordere Teil war mit Ganzwerbung für Siemens beklebt. Inzwischen war dann auch ein Eurocity aus Wien angekommen, von dem ein Kurswagen an unseren Zweiwagenzug überging. Dass es sowas noch gibt...

So nebenbei stellte ich fest, dass ich bei der DVB in Hannover beim Geldtausch zwar slowenische Tolar und auch eine Umrechnungstabelle dafür bekommen hatte, dass mir aber der Kurs für slowakische Kronen berechnet worden war. Somit hatte ich 26 Euro für paar Scheine im Wert von 4,50 Euro bezahlt. Grummel...

E 483 Ljubljana 14.55 > Rijeka 17.28

Im vorderen der drei SŽ-Abteilwagen bekamen wir gerade noch ein eigenes Abteil. Die Fahrt war nett: Über eine Rundkehre schlängelt sich die zweigleisige Strecke in die Karstberge hoch. In Pivka (Bahnhof mit Formsignalen, Lichtsignale standen schon) zweigten wir dann mitten im Bahnhof von der Hauptstrecke ab. In Richtung Südwesten hatte man weite Blicke über den Nationalpark Škocjanske jame, der überall mit Plakaten wirbt, auf denen eine Brücke in einer Höhle über einen tiefen Abgrund zu sehen ist. Diese Ansicht erinnerte mich ungemein an die "Brücke von Moria" im Film "Herr der Ringe".

Hier verkehren nur zwei grenzüberschreitende Schnellzüge, außerdem gibt es Mo-Fr zwei Umsteigeverbindungen im Nahverkehr. Nach slowenischer Grenzkontrolle in Illirska Bistrica gab es dann im kroatischen Šapjane Kontrolle, Kreuzung mit Güterzug und Lokwechsel auf eine HŽ-Lok gleichen Typs (1061). Bei Matuji schlängelt sich die Strecke mit schönen Blicken auf die Adria (Kvarner Bucht) abwärts. Mitten im Bahnhof von Rijeka endet das Gefälle und wir waren am ersten Etappenziel angekommen. Während wir in Ljubljana vom Innern der hübschen Bahnhofshalle begeistert gewesen waren, machte der Bahnhof von Rijeka innen eher einen leeren und finsteren Eindruck.

Laut Stadtplan am Bahnhof gab es in der Nähe keine Hotels. Uns war von einem Kollegen das Hotel Continental am anderen Ende der Innenstadt empfohlen worden. Wir versuchten anhand des Stadtplanes und eines daneben hängenden Liniennetzplanes mühsam heraus zu finden, welchen Bus wir nehmen müssten. Das wäre gar nicht nötig gewesen, weil eigentlich alle Busse zu einem Busbahnhof in der Nähe des Hotels fuhren. Und sooo weitläufig war die Stadt auch wieder nicht.

Normalerweise würde ich ja nie in ein Hotel gehen, das Continental heißt - jedenfalls nicht, wenn ich selbst bezahlen müsste. Aber dank der Tatsache, dass es schon recht "verwohnt" war, musste nur ein Mittelklasse-Preis gezahlt werden (ca 50 Euro für das DZ mit Du/WC, Frühstück). Nach dem Check-in trieb uns der Hunger in die Stadt. Die ausgedehnte Fußgängerzone machte einen freundlichen Eindruck. Was wir allerdings nicht fanden, war ein "einheimisches" Restaurant. Ein Fischrestaurant hatte sonntags geschlossen - ansonsten entdeckten wir nur zahlreiche Pizzerien. In einer solchen landeten wir dann auch. Der Raum war urig, die Bedienung freundlich und die Riesen-Pizza, die vor unseren Augen in den Ofen geschoben wurde, war lecker.

Montag, 07. April 2003: Rijeka - Delnice - Nachtschiff ab Rijeka

Heutiger Fixpunkt war die Abfahrt des Küstenschiffs von der Jadrolinja nach Split um 18 Uhr. Für eine Schiffsreise hatten wir uns entschieden, weil es in Richtung Split momentan keine vernünftige Bahnverbindung gibt. Der Tageszug kommt erst um 22.28 in Split an, so dass man weite Teile der interessanten Strecke bei Nacht fahren müsste, und der Nachtzug hatte weder Schlaf- noch Liegewagen. Nach der langen Bahnreise freuten wir uns schon auf das Schiff. Bis zu dessen Abfahrt hatten wir "Freizeit", die wir angesichts des sonnigen Morgens für Bahnaufnahmen auf dem (angeblich) interessanten Steigungsstück oberhalb der Bucht nutzen wollten.

Eigentlich hatten wir vor Zugsabfahrt noch die Fähre für heute Abend buchen wollen, doch das Frühstück war nicht schlecht und so kamen wir auch ohne Fährbuchung erst drei Minuten vor der Abfahrt des Zuges am Bahnhof an. Wir waren diesmal zu Fuß gegangen. Erstaunlicherweise war die Stadt um 7.30 Uhr schon wieder sehr belebt.

Pu 4603 Rijeka 07.55 > Delnice 09.15+15

Auch dieser Streckenabschnitt ist noch mit dem slowenischen / italienischen Gleichstromsystem elektrifiziert. Erst weit im Gebirge, in Moravice, findet der Systemwechsel auf den "kroatischen" Wechselstrom statt. Die kroatische Gleichstromflotte ist übersichtlich: Einzige Lokbauart sind die Ansaldo-Doppelloks (BR 1061). Hinzu kommen noch einige wenige "Polen-S-Bahnen" (BR 6011), die wir aber im Bereich Rijeka nicht zu sehen bekamen. Unser "Putnički vlak" (Personenzug) bestand aus einer 1061 und zwei B-Wagen.

Leider hatten wir kein eigenes Abteil bekommen. Dennoch bekamen wir genügend von den wirklich spektakulären Ausblicken auf die Kvarner Bucht mit. Durch verschiedene Seitentäler schraubte sich die Bahn immer höher durch die kahlen Hänge. An exponierten Stellen, insbesondere auf Dämmen, verliefen auf der Hangseite hohe Mauern. Wir vermuteten, dass sie zum Schutz gegen den Bora dienen. Der Bora ist ein extrem starker Fallwind, der mit eisiger Kälte und Geschwindigkeiten von über 100 km/h vom Gebirge zur Küste weht und der die "Hauptschuld" an der Kahlheit der Hänge trägt.

Fužine: Mein erstes kroatisches Eisenbahnfoto, brav vom Bahnsteig aufgenommen...

Inzwischen hatte sich der Himmel ordentlich bewölkt. Daher entschieden wir uns erstmal gegen Streckenaufnahmen und fuhren zur Streckenerkundung bis Delnice weiter. Ab Delnice sollte Schienenersatzverkehr sein. In Fužine warteten wir offensichtlich auf den entgegenkommenden Schnellzug. Doch erstmal tat sich lange Zeit gar nichts. Da immer wieder kurzzeitig die Sonne rauskam, schlich ich mich dann einfach mal nach vorn, um ein Foto vom Zug zu machen. Offiziell braucht man dazu in Kroatien eine Fotoerlaubnis von der HŽ. Doch die Eisenbahner waren alle im Bahnhofsgebäude versammelt, und so war die Gelegenheit günstig. Lokführer und Beimann beschwerten sich jedenfalls nicht. So entstand mein erstes kroatisches Eisenbahnfoto.

Netter war das Bild im Bahnhof Lokve, wo fünf Leute stramm standen, als der Zug kam: Der Šef mit dem Befehlsstab unterm linken Arm, der Weichenwärter mit der roten Flagge, der Wagenmeister mit dem Hammer in der Hand und noch zwei andere Uniformierte. Einer von ihnen mag der freundliche Kollege aus dem Reisezentrum gewesen sein. Auch unser Zug wurde gut von Eisenbahnern frequentiert, die etwa 60% der Fahrgäste ausmachten.

Das Städtchen Delnice hatte etwas von Erzgebirge. Allerdings war es furchtbar kalt. Ein Thermometer zeigte -1°C an. Abgesehen von vielen Schneehaufen gab es nicht viel zu sehen. Zwei Polizisten, die wohl auch nicht recht wussten, was sie tun sollten, kontrollierten einfach mal unsere Personalien, wobei sie sich aber nicht für eine etwaige polizeiliche Anmeldung interessierten. Als sie auch noch den Namen meines Vaters wissen wollten, konnte ich mir den Hinweis "Why? He is dead" nicht ganz verkneifen. Bei Lars stellten sie die Frage dann nicht.

Während der Aufschreibung tauchte aus einem nahegelegenen Park ein dritter Polizist auf und machte seinen Kollegen durch eine Geste verständlich, dass er eine bessere Idee hätte, als bei dieser Schweinekälte irgendwelche Personalien zu kontrollieren: Kaffee trinken! Die Idee war so gut, dass wir sie sogleich nachahmten, wozu wir uns allerdings ein anderes Café aussuchten. Bis zur Abfahrt unseres Zuges war nämlich noch viel zu viel Zeit... Und das Unwort der Reise hieß ab sofort "persona kontrola" - so ähnlich klang das jedenfalls, was die Polizisten gesagt hatten.

Pu 4602 Delnice 11.38+30 > Rijeka 12.52+37

Wir mussten lange auf den SEV-Bus aus Skrad warten. Der Zug füllte sich dann doch ganz ordentlich mit Schülern, wobei wir "locker" ein eigenes Abteil behielten. Unterwegs kreuzten wir mit dem Schnellzug im absolut in der Einsamkeit gelegenen Ausweichbahnhof Drivenik, der nichtmal Straßenanschluss hat, der aber betrieblich wichtig in der Mitte zwischen den benachbarten Bahnhöfen Fužine und Plase lag. Bei letztgenanntem Bahnhof lag dann plötzlich wieder tief unter einem das Meer (und am Hang ein Stück unterhalb die Strecke, die wir fünf Minuten später auch fuhren).

Rijeka: Der Bahnübergang über die Geschäftsstraße. Leider kam der Gegenzug ohne Sonne...

In Rijeka quert die Strecke unmittelbar hinter der Bahnhofsausfahrt die breite Geschäftsstraße auf einem Bahnübergang. Dort passten wir den Gegenzug zwecks Fotos ab. Dann liefen wir am Hafen entlang zum Office der Jadrolinja, wo wir ohne Probleme die gewünschte 2-Bett-außen-Kabine bekamen. Kosten für Fahrt, Kabine und Frühstück pro Person: 48 Euro. Die Schiffslinie Rijeka - Split - Dubrownik wird leider nichtmal täglich bedient. Jetzt in der Nebensaison gab es nur montags und freitags Abfahrten.

Den Rest des Nachmittags stromerten wir kreuz und quer durch die Stadt. Züge auf dem Stadtviadukt waren tagsüber eher schlecht umsetzbar, daher gab es den nachmittäglichen Schnellzug nochmal am BÜ der Hauptstraße. Statt des ankommenden Schnellzuges tauchte erstmal von hinten ein ausfahrender Putnicki vlak mit Sonne auf. Der verspätete Schnellzug kam hingegen im Wolkenschatten durch. Nach Proviantbesorgung im Supermarkt holten wir die großen Rucksäcke aus dem Hotel und "enterten" die "Liburnia".

FS Liburnia Rijeka 18.00 > Split 06.25-16

Von Deck hatte man einen tollen Ausblick sowohl auf die See und die dahinter im Gegenlicht aufsteigenden Bergriesen Istriens, als auch auf die Stadtkulisse mit ihren "Palästen" an der Hafenkante. Schade nur, dass ich gerade in der Kabine war, als eine Rangierlok auf dem Hafengleis vor der tollen Stadtkulisse wie auf dem Präsentierteller einen langen, von der Sonne angestrahlten Güterzug entlang zog. Da das Gleis mitten auf der Promenade verläuft, musste ein Mitarbeiter vorweg laufen, um Autos und Passanten zu vertreiben.

Links: Die Liburnia, die uns kommende Nacht beherbergen würde. Rechts: Blick von Bord auf Hafenkräne vor dem istrischen Učka-Gebirge. Bilder können per Mausklick vergrößert werden.

Die dann folgende Ausfahrt aus Rijeka durch die Kvarner Bucht war gigantisch. Während nämlich die Sonne die gesamte Küstenlinie intensivst beleuchtete, tobten darüber im kahlen Gebirge regelrechte Schneeschauer, deren Schleier sich oberhalb Rijekas hell angestrahlt vor den finsteren, schwarz im Gebirge hängenden Wolken abhoben. Obwohl es zunehmend frischer wurde, blieben wir solange draußen bzw in einem windgeschützten Vorbau, bis die Dunkelheit kam. Dann gelang es mir endlich, Lars von dem schönen Anblick wegzureißen und in das Restaurant zu zerren...

Ein Naturschauspiel bei der Fahrt durch die Kvarner Bucht. Bilder können per Mausklick vergrößert werden.

Dort war ein würdiger Abschluss des Tages geplant. Relativ preisgünstig gab es ein Menü, bei dem als Vorspeise Spaghetti gereicht wurden - Italien lässt mal wieder grüßen. Hauptspeise war ein Grillteller - das fanden wir schon jugoslawischer. Man hat ja schließlich so seine Vorstellungen, was hier gegessen wird. Die erwarteten Ćevapčići waren allerdings nicht dabei... Als Nachtisch gab es Palatschinken mit Schokosoße. Als Wein gab es den Kaštela, dessen Ursprungsgebiet wir noch näher kennenlernen sollten. Der Kellner sprach übrigens fließend deutsch.

"Dummerweise" hatten wir ja noch Wein und einen Schafskäse-Börek als Proviant mitgenommen. So gab es in unserer Kabine auch noch etwas zu tun... Übrigens hatten wir keine Du/WC in der Kabine - die sanitären "Gemeinschaftsanlagen" machten einen etwas überholungsbedürftigen und nicht wirklich sauberen Eindruck. Aber bei dem Preis konnte man nicht meckern.

Dienstag, 08. April 2003: Nachtschiff an Split - Šibenik - Split

Leider kam das Schiff schon sehr früh in Split an, so dass wir (wieder mal) zeitig aus den Federn mussten, um das im Preis inbegriffene Frühstück zu nutzen. Der Kaffee war extrem plörrig, aber das Rührei war lecker.

Durch Berichte anderer Reisender wussten wir, dass in Split "Schlepper" auf die Touristen warten, um günstige Unterkünfte zu vermitteln. Da wir anderswo mit dieser Köderei schlechte Erfahrungen gemacht hatten, lehnten wir jedoch höflich aber bestimmt ab, obwohl die "Schlepper" irgendwo ein gewisses Niveau oder einen gewissen Charme hatten. Erstmal liefen wir zum nahegelegenen Bahnhof, wo plötzlich ein wohlbekannter Sound ertönte: Wir waren in einer der letzten Hochburgen für GM-Loks in Europa angekommen!

Durch diese Gasse mussten wir gehen, um zur Pension zu gelangen.

Erst suchten wir das nahegelegene Hotel "Park" auf, das im Reiseführer als "moderat" beschrieben war. Es war dann aber doch heftig feudal, und da wir den Fehler machten, gleich mit Rucksäcken hinein zu stürmen, war natürlich nichts mehr frei. Nun ja, sonst wäre es wohl am Preis gescheitert. Im selben Viertel oberhalb der Bahnhofs-Rückseite fanden wir allerdings in einer engen Gasse eine Pension, die zwar mega-einfach war, die uns aber ruhig erschien und einen sauberen Eindruck machte. Das Gespräch mit der Wirtin war nicht einfach, doch wir glaubten, etwas von 190 Kuna (26 Euro) für das Zimmer herausgehört zu haben.

Anschließend entschlossen wir uns nach einem kleinen Rundgang durch Splits Altstadt-Gassen zu einer Erkundungstour nach Šibenik. Beim Lösen der Fahrkarten hatten wir den Eindruck, dass Šibenik selten verlangt wird. Der Halbpreis betrug 16,40 Kn, für uns wegen IC-Benutzung 24 Kn.

IC 520 Split 08.55 > Perković 09.51

Der von einer GM-Lok (wovon auch sonst?) der Reihe 2062 geführte IC bestand aus vier Wagen. Hinten bekamen wir "dicke" ein eigenes Abteil. Bis hinter Solin beherrschen Industrie und Hafen den Charakter der Strecke, doch ab Kaštel Sućurac konnte die GM alles geben. Durch die Obst- und Weinhänge oberhalb der Bucht von Kaštela stieg die Strecke nun kontinuierlich in die Höhe. Rund um Kaštel Stari ergaben sich schon beeindruckende Ausblicke und hinter dem nächsten Haltepunkt Sadine waren mit einem Schlag die Obstgärten zuende und die Strecke führte in völlig karge und kahle Gebirgslandschaft hinein.

Durch Tunnel, über Dämme und oberhalb von tiefen, schluchtähnlichen Tälern gelangt die Strecke nach Labin Dalmatinski. Auch im weiteren Verlauf, wo es durch bescheidene und durch Steinmäuerchen begrenzte landwirtschaftliche Parzellen geht, wurde uns die Strecke nicht langweilig. In Perković verließen wir den Zug. Ein Triebwagen der Baureihe 7122 stand im Bahnhof. Es handelt sich um Fiat-VTs, die vorher in Schweden unter der Baureihenbezeichnung Y1 "gedient" haben.

Der Šef wies uns allerdings darauf hin, dass statt des VTs ein Bus nach Šibenik fahren würde. In der Bahnhofsausfahrt war gerade eine "Rotte" damit beschäftigt das Gleis aufzuarbeiten. Wir nutzten allerdings die verbleibende Zeit. Offenbar hatte auch hier niemand etwas gegen Fotos, so dass der Y1 mit Sonne und ein Güterzug (natürlich) ohne Sonne fotografiert werden konnten. Angeblich sollte die Gegend südlich Unešić frei von Minen sein, doch waren wir den ehemaligen Kriegsgebieten nun sehr nahe gekommen. Unwillkürlich schauten wir beide genau hin, dass wir in der Fahrspur des kleinen Feldweges, der entlang des Bahnhofes führte, blieben.

SEV für Pu 5807 Perković 10.23 > Šibenik 10.51+9

Zum Bus folgten wir der Meute, die erst vor dem Bahnhof gewartet hatte, die dann aber vom Fdl zu einem Wendeplatz unterhalb geschickt wurde. Die Busfahrt war nett. Es ging über mehrere Anhöhen, die Ausblicke bis zum Meer ermöglichten. Von Šibenik war ich erst etwas ernüchtert, doch sollte man nicht vom Bahnhofsviertel auf die ganze Stadt schließen...

Der Obstmarkt von Šibenik.

Am Obstmarkt, wo die Ware auf fest eingerichteten Beton-Marktständen feilgeboten und teilweise zu prächtig in der Sonne leuchtenden Pyramiden aufgetürmt worden war, mussten einige Fotos gemacht werden. Bei solchen Farben will der Velvia schließlich nicht in der Tasche bleiben. Nun, bald hatten wir die Aufmerksamkeit der gesamten Umgebung auf uns gezogen, wobei wir durch freundliche Gesten die Erlaubnis bekamen, auch weiterhin kräftig mit der Kamera auf die Handelstreibenden zu halten. Im nachhinein ist es schade, dass man den Händlern mangels Adresse nicht den einen oder anderen Abzug schicken kann.

In der Altstadt von Šibenik. Garantiert autofrei.

Weiter ging es kreuz und quer durch die gesamte Altstadt, deren enge und oft mit Stufen angelegten Gassen jeglichen Autoverkehr verhinderten. Was für eine Wohltat! Leider kamen wir nicht auf die Burg rauf (zwei Schweizer erzählten uns zwei Tage später, dass es schon gewisse Möglichkeiten gegeben hätte...), doch von einem Friedhof unterhalb hatte man auch einen beeindruckenden Blick über die Altstadt, die Bucht, die vorgelagerte Inselwelt und die Krka-Mündung.

Die letzte Nacht war kurz, und so traten mittags dann doch einige Ermüdungserscheinungen auf den Plan. Da waren wir froh, als wir in einer der Gassen unversehens über ein nettes Restaurant stolperten. Die gegrillten Kalamaris waren lecker. In dem Restaurant aßen viele Schüler, die offenbar mit Marken bezahlen durften und dafür ein bestimmtes Menü erhielten. Viele entschieden sich dann aber doch für Pizza gegen Aufpreis...

Nach Abrundung durch einen Cappucino schlugen wir den Rückweg ein, wobei wir einen Schlenker über den Busbahnhof drehten. Dort wollten wir uns nach Möglichkeiten zum Krka-Nationalpark erkundigen. Nachdem uns in der Stadt schon gelegentlich irgendwelche 80er-Jahre-Busse mit Original-Beschriftung und -Lackierung der HHA (Hamburger Hochbahn AG) aufgefallen waren, stellte der (ansonsten hässliche) Busbahnhof ein einziges Museum für deutsche Busse der 80er Jahre dar. Ob Stadtwerke Bamberg oder Busse aus dem Frankfurter Raum - alles war vertreten. Auf einem Schmierzettel wurden uns an der Information paar Zeiten aufgeschrieben, wobei sich auch hier die Mitarbeiterinnen sehr viel Mühe gaben, uns die benötigten Fingerzeige zu geben. Im Bahnhof gab es dann noch paar Sonnenfotos vom Y1 / 7122, der inzwischen hier wieder eingetrudelt war.

Pu 5810 Šibenik 15.36 > Perković 16.07

Šibenik: Nicht vom Bahnhofsviertel auf die ganze Stadt schließen. Ein 7122 steht neben den Nachtzug-Kurswagen.

Beim Betreten des Triebwagens schlug uns ein Geruch entgegen, der mich für einige Sekunden an die schwedische Inlandsbahn versetzte, auf der ich Anfang der Neunziger vielfach mit diesen Triebwagen gefahren war. Die Strecke taucht nach Verlassen des Šibeniker Speckgürtels wieder in die kahle und felsige Gebirgslandschaft ein. Außer im Bahnhof Razine, wo wir vormittags auf dem Bahnhofsvorplatz kurz auf die Zustimmung des Šef zur Weiterfahrt gewartet hatten (nein, er hob nicht den Befehlsstab...) und wo ein Zementwerk noch ansehnliche Güterzüge empfängt, hielten wir später an zahlreichen Haltepunkten in den einsamen Bergen, an denen durchaus Leute ausstiegen. Mit dem Bus hätten wir die Hps gar nicht erreichen können...

Die Dorfjugend von Perković.

In Perković war nun der große Nachmittagsknoten. Die 7122er Šibenik - Knin und Gegenrichtung trafen hier auf den GM-geführten Nachmittagsbummel von Split, der nach Lokumlauf zurück nach Split fahren sollte. Trotz zahlreicher Wolken gelangen uns Gruppenbilder von allen drei Zügen in bester Ausleuchtung nebeneinander. Etwas erschwert wurden die Fotos allerdings dadurch, dass die gesamte Dorfjugend am Bahnhof versammelt war. Sie wieselten solange um uns herum und ins Bild, bis wir ein Foto von ihnen gemacht hatten. Ich habe wirklich noch nie erlebt, dass sich eine Gruppe derartig schnell in Fotopose begibt. Allerdings waren die Herrschaften nach dem Bild "natürlich" nicht gewillt, von uns zu lassen. Zum Glück verstanden wir keinen der Sprüche, mit denen sie uns bedachten...

Pu 5505 Perković 16.38 > Split 17.40

Bei der HŽ gibt es keine Bedarfshalte. Es wird grundsätzlich an jedem noch so kleinen Hp gehalten. Wir waren allerdings erstaunt, dass auch an einsamsten Haltepunkten tatsächlich Leute auf den Zug warteten. In Primorski Dolac hatten wir Kreuzung mit einem Güterzug. Beim Halt konnten wir aus dem Fenster den Weichenwärter beobachten, der in der Ausfahrt die Weiche stellte. Ansonsten herrschte in dem Tal, durch das nur ein Fahrweg führt, absolute Stille.

Diese Stille wurde durch zwei militärisch-korrekte Handbewegungen des rotbemützten Bahnhofschefs jäh unterbrochen. Innerhalb von fünf Sekunden hatten beide Züge den Befehlsstab gesehen. Plötzlich war die Stille des Gebirges erfüllt vom Orgelkonzert zweier beschleunigender GM-Loks. Besonders die Lok unseres Gegenzuges hatte gut zu tun. Als wir nach einer kleinen Rundkehre aus höherer Lage nochmal den Blick Richtung Primorski Dolac hatten, kam uns aus dem Tal noch immer ein Schwall vom kräftigen Sound des beschleunigenden Zementzuges entgegen, während unser Tf mit seinem Zweiwagenzug schon längst wieder runtergeschaltet hatte. Doch bald herrschte wieder Ruhe über dem Tal von Primorski Dolac...

Lok der Baureihe 2062, gebaut von GM (General Motors), in Perković. Vergrößerung per Mausklick.

Ob Nahverkehr oder IC, alle lokbespannten Züge wurden aus herrlich bequemen Abteilwagen gebildet, die zwar eine Art Klimaanlage besaßen, deren Fenster sich aber öffnen ließen. Die Sitze in den großzügigen Sechserabteilen sind mit Stoffpolstern bezogen, Sitzflächen und Kopfstützen sind verstellbar. Das ist noch echtes Reisen, zumal wir (auch später) nie wirklich volle Züge erlebt haben.

Nach der Ankunft in Split haben wir erstmal Siesta in unserer Pension gemacht. Erst jetzt, wo es zum Abend hin merklich frischer wurde, merkten wir, dass unser Zimmer gar keine Heizung besaß! Wir bekamen allerdings unbürokratisch einen kleinen Heizlüfter ins Zimmer gestellt. Als es dunkel war, machten wir einen kleinen Rundgang durch die Stadt. Auch Split hat viele Gassen, die gar nicht mit Autos passierbar sind. Und wenn doch, dann waren sie als Fußgängerzone ausgewiesen. Das machte die Stadt ja schon wieder doppelt sympatisch.

Besonders eindrucksvoll ist ein Teil der Altstadt, der aus einem alten Römerpalast (Alterssitz des spätrömischen Kaisers Diokletian) hervorgegangen ist. Hier stehen noch alle möglichen Säulen, deren genaue Bezeichnungen ich sicher mal im Geschichtsunterricht gelernt habe, außerdem hat es ein ganzes Netz von Katakomben oder Gewölben, deren Abdeckung zum Teil entfernt worden war. So existieren hier zahllose Ebenen nebeneinander, deren Unübersichtlichkeit noch dadurch verstärkt wird, dass in diesem Gebiet im Laufe von zwei Jahrtausenden verschiedene Häuser "neu" hineingesetzt worden sind.

Obwohl die Altstadt abends stark bevölkert war, glich das Römerviertel einer Geisterstadt. Es war einfach grotesk: Man lief durch einige völlig unbeleuchtete Torbögen. Kein Mensch war weit und breit zu sehen. Nur ganz am Ende waren Licht, Bewegungen und Stimmen zu hören. Links und rechts zweigten finstere Gänge ab, doch wir hielten uns geradeaus. Plötzlich standen wir in einem gleißend hell erleuchteten Hof, der rings herum von verrammelten Häuserfassaden eingeschlossen war. In diesem Hof spielten paar Jungs Fußball. Und zwar ziemlich derbe, so dass wir schleunigst durch ein schräg gegenüber liegendes Loch weiter liefen.

Vorbei an Trümmern und einzelnen Bauwerken ging es nun wieder völlig finster, aber unter freiem Himmel um paar Ecken. In einiger Entfernung und auf einem anderen Höhenniveau spielte ein anderes Grüppchen Fußball. Einmal passten die Spieler nicht auf, und der Ball musste eine Ebene tiefer aus den Gewölben aufgelesen werden. Ansonsten herrschte absolute Stille. Wir näherten uns der Rückseite einer Kirche, die von außen mit einigen wenigen Scheinwerfern partiell angestrahlt war. Über uns funkelten die Sterne. Neben uns stand ein Haus, durch dessen verschlossene Läden warmes Licht drang.

Und nicht nur das! Plötzlich wurde die Stille durchschnitten von Klaviermusik, die aus dem Haus zu uns drang, als wären die Wände aus Pappe. Dabei hatte es sich nur um eine Einleitung gehandelt. Plötzlich legte ein Chor los, dass die Wände wackelten! Da standen wir beide völlig einsam in dieser Ruinenstadt, blickten auf eine Kirche vor und ein Trümmerfeld unterhalb von uns und kamen dazu in den akustischen Genuss eines mit zig Stimmen geschmetterten "Alleluja" auf kroatisch. Mir lief es kalt den Rücken runter...

Immerhin fanden wir mühelos aus dem Geisterviertel hinaus. In der Pension gab es noch ein Glas Wein; doch lange hielten wir uns nicht mehr auf den Beinen...

Fortsetzung

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